Burschenball

Höhepunkt der Mitterdorfer Ballsaison

bball1_13Das „Highlight“ schlecht hin im Vereinsjahr stellt im Fasching der Burschenball dar. Dieser wurde in der Vergangenheit im Gasthaus Kreuzbräu und dem Rodinger Pfarrheim veranstaltet, bis er seine wohl endgültige Heimat im Saal des Gasthauses Hecht in Mitterdorf gefunden hat.

Eine lange Nacht steht bevor. Bereits um 17 Uhr treffen sich die Einmarschpaare zum Abholen der Ballkönigin. Bei einem Glas Sekt rätselt man, wer es denn heuer sein könnte; die ersten Wetten werden abgeschlossen, bis man sich um 17.45 Uhr per Bus, das letzte Stück in einer Irrfahrt durch Mitterdorf und Umgebung, zur Ballkönigin begibt. An einer stets fürstlich gedeckten Tafel stärkt man sich jetzt für die lange Ballnacht, deren offizieller Beginn um 20 Uhr mit dem Einmarsch der Paare, allen voran der Vorstand und seine bezaubernde Ballkönigin, ist. Nach der Polonaise folgen Begrüßungen durch Vorstand und Ballkönigin und der Eröffnungswalzer, der dann mit dem Einsatz aller Einmarschpaare sein Ende findet. 

Ab nun ist der Tanz für alle Ballbesucher freigegeben. Erst zum Ordenswalzer, der etwa um 21.30 Uhr stattfindet, haben die Einmarschpaare die Tanzfläche für sich alleine. Jedes Mädchen, das am Einmarsch teilnimmt, schmückt den Einmarschpartner, Vorstand und befreundete Burschen mit einem in aller Regel selbstgefertigten Ballorden. Mit stolz geschwellter Brust blickt die anderen Burschen trotzdem etwas neidisch auf den Vorstand, der letztendlich mit etwa zwanzig dieser herrlichen Auszeichnungen bestückt ist. So kommen langjährige Einmarschierer über die Zeit auf gut und gerne einhundert und mehr überreichter Orden, von denen jeder einen besonderen Platz zu Hause findet.

bball2_13Im Anschluss danach wird das Tanzbein geschwungen, nur unterbrochen von einer oder zwei Einlagen. Von einem Karaokewettbewerb bis hin zu einer nachgestellten Garde sowie die „Flying-Schütt-Oih`s“ waren bei allen Ballbesuchern sehr gut angekommene Einlagen, geboten.

Den allseits beliebten Bands, die  den Ball musikalisch begleiten, ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass bis zum Ende des Balls gegen 5 Uhr getanzt und geschunkelt wird. So ist es auch nicht verwunderlich, dass bis zum Ballausklang noch an die 30 Paare gezählt werden können.

Nachdem die Ballnacht zu Ende ist, geht es für die Burschen und einige Einmarschpartnenerinnen weiter. Gleich im Anschluss trifft man sich zum Lungenessen (es gibt auch Weißwürste) im Sportheim Mitterdorf. Von dort aus starten die Mitterdorfer Burschen zum „Geldbeutelwaschen“, bei dem in den Mitterdorfer Geschäften das Burschenlied gesungen wird, wofür sie dankbar frische Krapfen, Würste oder auch eine Flasche Hochprozentiges entgegennehmen dürfen.

bball3_13Anschließend wird die traditionelle Faschingszeitung, gespickt mit lustigen Anekdoten des Vereinsjahres, auf der Straße verkauft. So soll es schon vorgekommen sein, dass Holländer, Engländer und Nordlichter aus Bremen und Berlin ein Exemplar erwerben mussten, um ihre Reise fortsetzten zu können. Einige Burschen entwickeln hierbei ganz besondere Verkaufsstrategien, so dass anstatt 4 € gerne mal 20 € für eine Zeitung bezahlt werden.

Ob nun eine Tasse Kaffee oder eine Halbe Bier, jeder Bursch hat ein eigenes Geheimrezept, auch die folgenden Stunden mehr oder weniger gut über die Runden zu bringen. Bis in die späte Nacht feiert man weiter bei der Ballkönigin, die, inzwischen etwas ausgeruht, für die Burschen Kaffee und Kuchen serviert. An dieser Stelle soll der Bericht nun enden, obwohl die letzten Burschen schon einmal am Sonntag gegen Mitternacht gesichtet wurden!!!

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